Bundeswehrdruckerei GELSDORF: Volle Einsatzbereitschaft.

Bundeswehr setzt bei Druckweiterverarbeitung auf Horizon.

Ein klarer, goldener Morgen am Rande der Eifel. Die Philipp-von-Boeselager-Kaserne in Gelsdorf liegt ruhig und beschaulich im Sonnenschein. Doch der äußere Eindruck täuscht, denn hinter dem Zaun befindet sich eine besondere Sperrzone, zu der nur berechtigte Personen Zutritt haben: In der Bundeswehrdruckerei GELSDORF produziert die Bundeswehr ihre Publikationen, darunter auch als geheim eingestufte Dokumente. Zum Leistungsumfang gehören die Druckvorstufe, Offset- und Digitaldruck, industrielle Weiterverarbeitung und eine handwerkliche Buchbinderei, in der hochwertige Bücher gefertigt und alte Bestände restauriert werden.

EINSATZAUFTRÄGE MIT PRIORITÄT.

Die Aufträge der Bundeswehrdruckerei sind in zwei Kategorien unterteilt: Einsatzaufträge umfassen Medien mit potenziell lebensrettenden Informationen für Soldaten, die daher in GELSDORF absolute Priorität haben. Dazu zählen zum Beispiel Fibeln, die über den Umgang mit Sprengfallen in Afghanistan aufklären, oder Flugblätter zur Information der Bevölkerung in einem Einsatzgebiet. Friedensaufträge stehen hingegen nicht im Zusammenhang mit konkreten Einsätzen und können daher so terminiert werden, wie es die Kapazitäten zulassen.

DIGITALDRUCK IMMER WICHTIGER.

Der Wandel in der Druckbranche macht vor der Bundeswehr nicht Halt. Auch bei militärischen Publikationen werden Auflagen, Formate und Umfänge zunehmend variabler. Schon jetzt liegt das Verhältnis von Offset- und Digitaldruckproduktion bei 50:50 und es wird sich weiter in Richtung Digitaldruck bewegen. Mit einer neuen, leistungsfähigen Digitaldruckstraße wird jetzt hinsichtlich Druckqualität und Geschwindigkeit ein großer Sprung nach vorn gemacht. „Wenn der Digitaldruck zukünftig noch größere Formate erschließt, könnte er Offset bei uns ganz ablösen“, prognostiziert der Leiter der Druckerei.

DRUCKWEITERVERARBEITUNG MIT HORIZON.

Die Anpassung der Produktion an die neuen Auftragsstrukturen vollzieht sich auch in der Weiterverarbeitung. Seit geraumer Zeit werden Broschüren aus 4-seitigen Planobögen mit dem StitchLiner 6000 produziert. Wesentliches Argument für den Horizon Sammelhefter war neben Geschwindigkeit und Qualität vor allem die Zeitersparnis aufgrund der kurzen Rüstzeiten und der einfachen Bedienbarkeit. Für kleinere und mittlere Auflagen und das Zusammentragen von Buchblocks für die Klebebindung nutzt die Bundeswehr eine Horizon SPF-200 mit 50 Stationen. Seit bei der Produktion im Regelungsmanagement – früher Dienstvorschriften – der Schnellhefter abgeschafft wurde, hat zudem die Anzahl der klebegebundenen Broschüren stark zugenommen. Bis zu 1.000 Stück am Tag werden in GELSDORF derzeit mit einem Horizon BQ-270 und einem Dreiseitenschneider HT-30 produziert. Bei großen Auflagen ist es von Vorteil, dass die Druckerei die Produktion von Friedensaufträgen frei steuern kann.

Beim Leimsystem setzt die Bundeswehrdruckerei auf PUR-Bindungen. „Unsere Broschüren werden sehr häufig in die Hand genommen, da ist die Haltbarkeit der Bindung sehr wichtig“, erklärt der Leiter der Druckerei. Aus dem gleichen Grund denkt man darüber nach, die Broschüren zukünftig außen mit Folie zu kaschieren.

Eine vollautomatische Taschenfalzmaschine AF-566F komplettiert die Riege der Horizon Systeme in GELSDORF. Auch hier ist die schnelle und sichere Einstellung auf den Tausendstelmillimeter per TOUCH&WORK-Technologie ein wesentlicher Aspekt für die effiziente Produktion. „Wir haben sehr gute Erfahrungen mit der Verfügbarkeit der Maschinen gemacht und profitieren davon, wenn Systeme vom gleichen Hersteller stammen. Dank der vergleichbaren Bedienkonzepte können die Mitarbeiter flexibel an allen Maschinen eingesetzt werden und auch bei Service und Wartung ist es von Vorteil, einen Ansprechpartner zu haben.“

Was für die gesamte Bundeswehr gilt, hat auch in GELSDORF oberste Priorität: Nur mit zuverlässiger, leistungsfähiger Technik im Rücken kann die Druckerei ihrer Einsatzauftragsverpflichtung jederzeit nachkommen. Denn eins ist sicher: Solange immer neue Konfliktherde die Sicherheit in der Welt bedrohen, werden die Aufträge hier nicht ausgehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos: Bundeswehr