Folienkaschierung: Inhouse oder extern?

Immer mehr Druckereien tendieren dazu, Folienkaschierung nicht mehr an externe Dienstleister auszulagern, sondern als Inhouse-Leistung in ihr eigenes Service-Portfolio aufzunehmen. Anbieter müssen hier abwägen zwischen den erforderlichen Investitionen und der Chance, selber maßgeblich Endqualität, Lieferzeit und letzt- lich auch Wirtschaftlichkeit des Gesamtauftrages zu bestimmen. 

Folienkaschierte Druckprodukte sind heute integraler Bestandteil des Leistungsspektrums von Druckdienstleistern. Kunden verlangen die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten, um Druckprodukte zu schützen oder zu veredeln. Ein Beispiel sind Soft-Touch-Folien, die derzeit wegen ihrer besonderen Haptik im Trend liegen. Ganz allgemein schützen Folien das Druckprodukt und die Farben vor äußeren Einflüssen. Spezielle Folien machen die Oberfläche sogar gegen Kratzer unempfindlich, was besonders bei Drucken mit dunklen Farben und matter Folie sinnvoll ist. Hinzu kommt die wachsende Bedeutung des Digitaldrucks, der aufgrund seiner relativen Empfindlichkeit eine Trocken-Kaschierung erforderlich macht.

 
Jeder Druckdienstleister muss in der Lage sein, Kunden bei der Auswahl einer Folie kompetent zu beraten und die Kaschierung als Teil einer Gesamtlösung anzubieten — aber ist es sinnvoller, diesen Schritt an einen externen Dienstleister abzugeben oder selber Kapazitäten aufzubauen?

Werden die Bogen an Partnerunternehmen oder externe Dienstleister gegeben, profitieren Anbieter von den typischen Vorteilen eines Outsourcing-Szenarios: Spezialisten verfügen über umfangreiche Erfahrungen in der Weiterverarbeitung, die inhouse erst aufgebaut werden müssten. Ohne Investitionen in eigene Maschinen oder Personal kann dem Kunden eine weitere Service-Leistung angeboten werden. Zudem müssen etablierte Abläufe nicht für die Aufstellung zusätzlicher Maschinen geändert werden – für die unter Umständen nur schwer eine Stellfläche zu finden ist.

Abhängigkeit vom Dienstleister

Die Rüstzeiten der vollautomatischen Maschine sind der der manuellen haushoch überlegen. Die höheren Kosten für die Investition in eine vollautomatische Falzmaschine amortisieren sich in kürzester Zeit. Manuelle Maschinen, selbst von Profis eingerichtet, sind bei wechselnden Aufträgen nicht mehr konkurrenzfähig. Ebenso typisch sind allerdings auch die Nachteile dieses Szenarios, denn Anbieter begeben  sich in eine Abhängigkeit vom externen Dienstleister. Durch den wachsenden Zeit- und Kostendruck am Markt und den Trend zu kleineren Auflagen wiegen die negativen Aspekte zudem heute schwerer als noch vor einigen Jahren: Wird der Schritt der Folienkaschierung ausgelagert, sind die Bogen mindestens 24 Stunden unterwegs, je nach Auslastung auch länger. Dadurch wird die eigene Prozesskette unterbrochen, eine Weiterarbeit ist nicht möglich. Auf diese unproduktive Wartezeit hat die Druckerei keinerlei Einfluss, was sich insbesondere bei zeitkritischen Aufträgen bemerkbar macht. 

Wenn die empfindlichen Druckprodukte nicht akribisch für den Transport geschützt werden, besteht die Gefahr, dass die noch nicht durch eine Folienkaschierung geschützte „Rohware“  irreparabel beschädigt wird. Ist im Fall der Fälle außerdem eine Nachproduktion erforderlich, verzögert sich die Fertigstellung mindestens um jeweils einen weiteren ganzen Tag. Schnelle Lieferzeiten können auf diesem Weg nicht garantiert werden. Hinzu kommt die Abhängigkeit von den Preisvorstellungen des Dienstleisters, die maßgeblichen Einfluss haben auf die Wirtschaftlichkeit des eigenen Angebots gegenüber dem Kunden. Häufig wird zum Beispiel eine Pauschalgebühr verlangt, die sich erst bei hohen Auflagen relativiert. Bei kleinen Auflagen oder sogar Einzelstücken kann dies dazu führen, dass sich die Produktion nicht mehr lohnt. Die Druckerei steht dann vor der schlechten Wahl, entweder aus Gründen der Kundenbindung eine von vornherein unrentable Produktion auszuführen oder den Auftrag abzulehnen.

Inhouse-Lösungen bieten Flexibilität

Alternative zum Outsourcing ist die Inhouse-Folienkaschierung, die zwar zunächst Investitionen in Maschinen, Verbrauchsmaterial und Know-how erfordert, dann aber volle Kontrolle über alle Abläufe ermöglicht. Gewichtiges Argument ist hier unter anderem der Zeitvorteil, der erheblich schnellere Reaktions-, Produktions- und Lieferzeiten mit sich bringt. Ein Beispiel: Mit den Maschinen der Horizon GmbH sind Produktions- und Rüstzeiten von insgesamt nur einer Stunde für die einseitige Kaschierung von 2.000 Stück. B3-Bogen realistisch – dass sich hierdurch ein erheblicher Flexibilitätsgewinn einstellt, ist leicht nachvollziehbar. Ergebnisse sind zudem sofort sichtbar, sodass bei Bedarf ohne Beeinträchtigung der Lieferzeiten nachproduziert werden kann. Durch den Wegfall der Pauschalgebühr lassen sich auch Klein- und Einzelauflagen problemlos und rentabel weiterverarbeiten. Kreative Anbieter können darüber hinaus mit den vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten der Folienkaschierung spielen und sich durch Entwicklung neuer Produkte am Markt differenzieren. Angesichts der Tatsache, dass kaschierte Druckprodukte beinahe schon Standard sind und durch den zunehmenden Digitaldruck auch der Bedarf an Folienveredelung steigt, relativieren sich die Investitionen in Maschinen und Verbrauchsmaterial – denn dass eine Maschine ungenutzt herumsteht, wird im Regelfall fast nicht mehr vorkom- men. Die Bedienung der Maschine erfordert zwar zunächst zusätzliches Know-how, von dem dann aber auch die Beratungsleistungen sowie die Produktentwicklung profitieren können. Unternehmen, die jetzt die Chancen der Inhouse-Folienkaschierung realisieren wollen, liefert Horizon die passenden Lösungen für die verschiedenen Druckformate, von B3 bis B1.